Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?
Die Idee von Niederlausitz Aktuell wurde bereits 2008 von Helmut Fleischhauer in die Tat umgesetzt. Aus einer kleinen lokalen Idee entwickelte sich etwas Größeres. Seit 2010 habe ich ehrenamtlich mitgearbeitet, ich bin damals eher zufällig auf die Seite gestoßen. 2013 hat mich Helmut gefragt, ob ich die Seite übernehmen wolle. Da ich mich damals schon mit dem Potenzial von Niederlausitz Aktuell beschäftigt hatte und feststellte, dass da großes Interesse und ein gewisses Leserpotenzial bestanden, war eigentlich nur noch die Frage, ob ich es ehrenamtlich fortführe oder ein Unternehmen gründe. Meine Entscheidung fiel: Im Oktober 2014 gründete ich mein Einzelunternehmen.
Seit Ende 2016 befinden sich die Büroräume in der Cottbuser Karl-Liebknecht-Straße.
Ein erster großer Meilenstein war 2017 mein erster Mitarbeiter Benjamin Kühn. Die Anfangsjahre waren nicht immer einfach, durch die Anstellung von Benni kam nochmal viel Verantwortung dazu, da ich plötzlich auch für jemand anderen sorgen musste. Mittlerweile sind wir fünf in Vollzeit Beschäftigte, zwei Werkstudenten und drei bis vier freie Mitarbeiter. Ich denke, das zeigt ganz gut, dass ich mit meiner Entscheidung richtig lag. Mir war dabei immer eine organische Entwicklung wichtig. Dabei ergeben sich aber auch manchmal Chancen, die wir ergreifen. Ich persönlich achte viel auf das Potential von Personen und Ideen.
Was genau machen du und dein Team? Was bietet ihr euren Kunden?
Wir sind ein reines Online Medienunternehmen. Zentral ist unsere Webseite www.niederlausitz-aktuell.de mit bis zu 50.000 Lesern am Tag. Wir sind ebenso stark auf Facebook, Twitter, Instagram und Youtube als Multiplikatoren vertreten. Seit jeher sind wir anzeigenfinanziert, digital können Reichweiten auch nachvollzogen und bis auf den letzten Klick belegt werden, ohne Prognosen oder Umfragen. Wir wollen den Menschen aktuelle Nachrichten und Berichte aus der Region so schnell wie möglich nahebringen. Gern nehmen wir auch vermeintlich kleine Nachrichten mit rein. Wir sind da frei und offen, da wir keine Platzbeschränkungen oder Sendezeiten haben. Zudem haben wir keine Redaktionsschlüsse zu beachten.
Mittlerweile arbeiten wir viel im Videobereich, da mehr Informationen und demzufolge auch mehr Emotionen übermittelt werden können. Wir bieten darüber hinaus einen Push-Service an, für den derzeit über 70.000 Abonnenten angemeldet sind.
Wie konnte dir die ZL bei deiner Gründung helfen?
Ich kannte die Zukunft Lausitz schon von 2008 von meiner ersten Idee. Ich habe die Workshops trotzdem nochmal durchlaufen um Sicherheit zu erlangen. Mit der Idee erreichte ich 2015 sogar den 3. Platz beim LEX-Wettbewerb. Durch den Austausch mit anderen Gründern habe ich auch andere Ideen kennengelernt oder Kritik und Fragen bekommen, die mir einen Perspektivwechsel ermöglichten. Man ist sonst allein mit seinen Vorstellungen und hat durchaus einen Tunnelblick, ob man das wahrhaben will oder nicht.
Mit einem Berater habe ich dann den Businessplan erstellt.
Ab und zu habe ich noch Kontakt zur Zukunft Lausitz, wenn es besonders interessante Gründungsideen gibt. Dann berichten wir gern darüber.
Was ist das Schönste an deinem Job?
Ich mag es auch mal abends unterwegs zu sein und von überall arbeiten zu können. Einfach diese Freiheit und Flexibilität. Es ist schlichtweg eine Erfüllung, das zu tun, was ich liebe.
Außerdem habe ich ein geiles Team. Jeder bringt sich gut ein und wir arbeiten leidenschaftlich an der Weiterentwicklung von Nachrichten in der Region.
Gab es Hürden auf deinem Weg?
Nun, Hürden waren es nicht, aber Herausforderungen. Zum Beispiel sind das Finanzamt und die Krankenkassen herausfordernde „Partner“, die es einem schon mal schwermachen können. Unruhige Nächte gehörten da auch mal dazu, da merkt man dann, ob man selbstständig sein will und es kann oder nicht. Auch als ich meinen ersten Mitarbeiter eingestellt habe, war das psychisch eine Herausforderung. Immerhin trug ich nun Verantwortung für einen weiteren Menschen.
Hast du Tipps für andere Gründer?
Du brauchst Durchsetzungsvermögen, auch um deinen eigenen Schweinehund zu überwinden. Du musst dir bewusst sein, dass du mehr arbeitest als ein Angestellter, es aber ein ganz anderes Arbeitsgefühl ist.
Ich bin immer zurückhaltend mit Beratern gewesen. Ich finde es eine schwierige Entwicklung, mit möglichst vielen Beratern heutzutage Fehlern sogar „zuvorkommen“ zu wollen und Gründer möglichst
weich betten zu wollen, so lernt niemand etwas. Lieber mal andere Selbstständige (außerhalb von Beratern) fragen oder ehrliche Freunde.
Willst du auch auf dem aktuellsten Stand bleibe?