Dirk Hiekel "Dirkhiekel"

Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?

Für mich gab es ein halbes Jahr Vorbereitung bei der Zukunft Lausitz und gründen konnte ich dann im Frühjahr 2013 als freischaffender Künstler im Einzelunternehmen. Gemalt habe ich schon seit meiner Kindheit, mit der Dose sprühte ich das erste Mal mit 15 Jahren.

Nach meiner Ausbildung zum Stuckateur war ich im Berufsalltag angekommen, aber nicht zufrieden, geschweige denn erfüllt. Im Urlaub nutzte ich immer meine freie Zeit, um persönlich voranzukommen, habe Zeit in mich und ins Schaffen investiert. Heute würde ich es Arbeit nennen, damals war es für mich einfach Spaß.

Mir wurde bewusst, dass die Auftragslage wirklich gut war. Aufträge aus meiner Freizeit waren in greifbarer Nähe. Sie existierten, es war unbestreitbare Realität. Also wollte ich dem Malen 100% Aufmerksamkeit widmen. Das hat mich stark motiviert. Die Rechnung ging gut auf, egal wie ich es drehte.

Ich hatte auch Lehrer/Mentoren, die mir eine inspirierende Vision ihres Lebens vorgelebt haben (vor allem Robert Posselt). Und mit Strauss und Hillegaart arbeite ich heute zusammen – was mir eine große Ehre ist.

 

Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?

Ich erstelle (Wand-)Bilder, produziere aufregende Fassaden und Murals. Die Wünsche der Kunden werden als individuelle und einzigartige Anfertigungen auf dem PC erstellt und in die Realität umgesetzt. Im Grunde löse ich Probleme der Kunden, von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie haben.

Gemalt habe ich schon für die Deutsche Bahn (z.B. den Bahnhof Cottbus von innen und außen), für Cristallica in Baden-Württemberg, für den Polizei Kampfsportverein und die Feuerwehr Brandenburg, für das CTK, die GWC (z.B. die Fassade Ostsee in Sandow), für den Bauhaus-Baumarkt, für Little John Bikes, für den Axel Springer Verlag im Hauptgebäude. Aber genauso bediene ich auch private Kunden und private Immobilienbesitzer/-investoren. Auf der Rückseite des CityHotels Cottbus findet man jetzt zwei schöne Fassaden, die den Hinterhof etwas beleben.

Mittlerweile bin ich europaweit tätig.

 

Wie konnte dir die ZL bei deiner Gründung helfen?

Ich stand anfangs allein da mit der Frage: „Wie kann ich mich selbständig machen?“ Aber wer fragt, der bekommt Antworten. Alex Lehmann (Stuckateurskollege) verwies mich an die Zukunft Lausitz. Über Marcel habe ich Silvio Pohl kennengelernt, der mir eine komplett neue Weltanschauung mitgab. Von da an lernte ich, wie das Leben läuft. Ich bin dafür sehr dankbar. In den Gründungs-Workshops lernte ich u.a. etwas über Steuern und Marketing, und im persönlichen Coaching erstellte ich meinen Businessplan.

Ich habe mich aufgehoben gefühlt. Ich durfte die Technik vor Ort nutzen. Und es waren erfahrene Leute dort, die auf einem Niveau waren, zu dem ich auch hinwollte.

 

Was ist das Schönste an deinem Job?

Ich liebe es outdoor zu arbeiten, das ist wie Sport und Kunst vereint, was übrigens damals meine Lieblingsschulfächer waren. Diese ergeben heute meinen Beruf, in dem ich mich kreativ ausdrücken kann. Mittlerweile kann ich aus den Aufträgen wählen, das ist ein gutes Gefühl. Insbesondere, wenn ich meine Entwicklung rückblickend betrachte. Heute gibt es kaum noch Einschränkungen für mich.

Seit Anfang 2020 darf ich ein Atelier als meinen kreativen Rückzugsort nutzen. Ich mag es frei und kreativ mit anderen Künstlern zusammenzuarbeiten, frei handeln zu können. Ich baue immer meine persönliche Note mit ein. Mit meinen Wandbildern tue ich etwas Gutes, sogar Konflikte kann ich damit lösen.

 

Gab es Hürden auf deinem Weg?

Im Großen und Ganzen gab es keine besonders schweren Hürden. Ich hatte mal privat etwas Unglück mit einem Autounfall, das ist als Künstler dann ein harter Ausfall. Es gab auch schon Kunden, die nicht bzw. erst zweieinhalb Jahre später gezahlt haben. Und an sich ist das auch keine Hürde, aber mir fiel auf, dass in all der Zeit viel Leute gingen und neue kamen. Das ist persönlich in gewisser Weise auch eine Herausforderung. Aber eine willkommene.

 

Hast du Tipps für andere Gründer?

Du bist zu jedem Zeitpunkt genau richtig. Alles, was dir widerfährt, hat einen Grund. Glaub an dich und dein Können und handle nach deinem Herzen und Bauchgefühl. Es sagt immer die Wahrheit. Investiere in dich selbst und dein Vorankommen, also nutze die Zeit um dich kennenzulernen und besser als gestern zu werden.

Vor allem: Mach das, was du machst, gern und mit voller Motivation.

 

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