Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?
Sonocrete habe ich in 2018 zusammen mit Christiane Rößler gegründet. Am 8. November 2018 um genau zu sein, denn da war ich beim Notar und habe die Urkunde unterschrieben und meine Handelsregistereintragung bekommen. Am nächsten Tag war die GmbH dann auch schon startklar.
Doch der Weg bis zur Unterschrift war doch noch etwas länger. Während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität in Weimar war mir gar nicht so bewusst, dass unser entwickeltes Verfahren Potenzial zur Unternehmensgründung aufwies. Christiane hatte mich zwar darauf hingewiesen und versucht mich zu ermutigen, diesen Schritt zu wagen. Aber so richtig überzeugt war ich nicht und habe die Idee erstmal ruhen lassen, um einen anderen Weg einzuschlagen.
Da es mich von Weimar zurück nach Cottbus zog, habe ich mich bei verschiedenen Betonwerken in der Umgebung beworben. Der Gedanke der Ausgründung hat mich scheinbar aber nicht losgelassen – bei einem Bewerbungsgespräch ist mir mehr oder weniger rausgerutscht, dass ich ja eigentlich etwas anderes machen wollte. Der Geschäftsführer, bei dem ich mich vorstellte, wollte mehr wissen und war so fasziniert von der Idee, dass er bereit war, selbst Geld zu investieren. Das war wohl der ausschlaggebende Moment für die Gründung des Unternehmens.
Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?
Wir als Sonocrete sind Ansprechpartner für Betonwerke aus der ganzen Welt, die ihre Produktion nachhaltiger gestalten wollen. Wir haben eine technische Lösung dafür entwickelt, die Betonherstellung klimafreundlicher zu gestalten. Mit unserem Mischverfahren können 30% der CO2-Emissionen eingespart werden, was enorm ist. Immerhin macht die Betonindustrie mehr als 8% der globalen CO2-Emission aus.
Vor allem vor dem Hintergrund der CO2-Zertifikate wollen unsere Kunden mit unserer Hilfe ihre Betonherstellung effizienter, ressourcenschonender und günstiger gestalten.
Wie konnte dir die ZL bei deiner Gründung helfen?
Es ist sinnvoll, sich mit der eigenen Idee auseinanderzusetzen, zu testen, zu hinterfragen: „Kann ich davon leben?“ Solche Anreize bekam ich in der Zukunft Lausitz. Große Bedeutung hatte für mich das Vernetzen – die menschliche Seite wird in dem Gründungszentrum großgeschrieben. Die Mitarbeiter brachten mich auch auf den Lex-Preis, von dem ich vorher noch nie gehört hatte. 2018 war ich dabei und habe mit meiner Idee den 1. Platz belegen können. Ich besuchte das DC – also 4 Tage Gründungs-Crashkurs. Den Businessplan entwickelte ich unter anderem mit meinem Coach zusammen.
Was ist das Schönste an deinem Job?
Ich denke, das Gesamtpaket stimmt einfach. Ich habe ein tolles, engagiertes Team. Die Atmosphäre im Büro und im Labor fühlt sich gut an, ich bin gern hier und ich denke, meine Mitarbeiter auch. Wirklich gut gefällt mir, dass der Unternehmenszweck – eine Lösung für ein brennendes Problem bereit stellen zu können – eine wunderbare Motivation ist, an der Idee dranzubleiben und unser Vorgehen immer wieder zu optimieren.
Gab es Hürden auf deinem Weg?
Natürlich war es nicht immer alles rosig. Immerhin steckt hinter einem Unternehmen viel Verantwortung, nicht nur für einen selbst. Außerdem ist für ein neugegründetes Startup das Geld immer knapp. Da hatte ich schon einige schlaflose Nächte. Wichtig ist aber, durchzuhalten. Als es zum Beispiel zu einer technologischen Durststrecke kam und im Labor nichts mehr funktionieren wollte, hinterfragte ich mich und mein Unternehmen. Bedenken ob die Unternehmensgründung die richtige Entscheidung war, kamen auch für einen kurzen Moment auf. Doch mir war auch bewusst, dass Zweifel hier nicht zielführend sind. Stattdessen haben wir alle Prozesse gründlich überprüft und haben dann auch den Fehler finden können.
Hast du Tipps für andere Gründer?
Da sind großartige Leute bei der Zukunft Lausitz, die darauf warten, Gründungsinteressierten bei ihren Fragen zu helfen. Nutzt das!
Es hilft, wenn ihr euch permanent selbst hinterfragt, immer reflektiert, ob ihr auf dem richtigen Weg seid. Das heißt natürlich nicht, dass ihr grübeln sollt - ein gesundes Maß ist wichtig.
Natürlich darf der Mut nicht fehlen, den Schritt zu tun eure Ideen wahr werden zu lassen.
Möchtest du ein Schritt in Richtung umweltfreundlichen Beton gehen?