Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?
Ich bin gelernte Kosmetikerin. Nach meiner Lehre habe ich an der Ostsee auf Usedom gearbeitet. Ab 2003 war ich dann im Hotel Bleiche in Burg im Wellnessbereich angestellt. Da musste ich fast immer am Wochenende und an Feiertagen arbeiten, natürlich auch öfter mal bis 20 Uhr. Am meisten störte mich, dass ich meine Kinder nicht mehr gesehen habe.
Nun, es kam dazu, dass sich Kollegen von mir selbständig gemacht haben. Und der Lockdown war ein weiterer Grund, der mich dazu brachte, es einfach zu probieren. Ganz nach dem Motto: „Was habe ich schon zu verlieren?“
Meine größte Motivation, selbständig zu sein, war der Wunsch, mein Leben zurückzubekommen.
So kam es am 26. April 2021, also mitten in der Coronapandemie, zur Gründung und Eröffnung meines Geschäfts. In Cottbus habe ich dann komplett ohne Kundenstamm angefangen, erstmal auch nur mit Fußpflege. Mittlerweile biete ich aber eine breite Palette an Behandlungen und Produkten an.
Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?
Im Schönheitswerk bekommen meine Kunden ganz persönliche Wohlfühlbehandlungen, z.B. Massagen (u.a. mit Kräuterstempel), Klangmassagen, Fußpflege, Rückenbehandlungen, Waxing oder Ohrenkerzenbehandlung.
Der Mensch steht bei mir im Vordergrund, also bekommen meine Kunden Qualität und Zeit, Ruhe und Entspannung. Besonders in der heutigen, stressigen Zeit ist das von größtem Wert.
Im Schönheitswerk erwarten Sie sehr persönlich eingerichtete Räumlichkeiten, in denen die Verbindung zur Natur förmlich zu spüren ist. In meinen Behandlungen gehe ich individuell, diskret und professionell auf die Kunden ein und biete ihnen nur das Beste, z.B. eine beheizbare Liege, ein warmes Salzkissen für den Nacken sowie warme Öle.
Die meisten meiner Kosmetikprodukte sind von der Marke Thalgo, diese basieren auf Algen und Meeresmineralien. Die Wahl fiel u.a. auf Thalgo, weil sie sich für den Schutz der Meere einsetzt.
Wie konnte dir die ZL bei deiner Gründung helfen?
Durch meine ehemaligen Arbeitskollegen, die Błota Spa gegründet haben, bekam ich den Weg zur Selbständigkeit und auch die Unterstützungsmöglichkeiten vom Gründungszentrum mit. Also ging ich ebenfalls zur Zukunft Lausitz mit meinen Vorstellungen. Jedoch fand durch Corona alles online statt, was ein bisschen anstrengend war. Einen persönlichen Coach bekam ich trotzdem.
Alles war, wie ich mir das vorstellte und mich aufgehoben fühlen konnte. Ich wusste, dass mich viel Arbeit erwartete und dass das auch Nerven kosten konnte. Aber ich wollte das. So wurde ich etwas ein halbes Jahr von der Zukunft Lausitz bei meiner Gründung betreut.
Ich wurde außerdem darauf vorbereitet, dass ich nicht sofort viel Geld haben werde, und dass Investitionen anfangs das Wichtigste sind. Ich denke, dieses Wissen hat mich gut vorbereitet.
Was ist das Schönste an deinem Job?
Da ich das Gegenteil kenne, liebe ich es jetzt umso mehr, dass ich am Wochenende und an Feiertagen nicht mehr arbeiten muss. Ich kann selbst entscheiden, was ich für richtig empfinde, meinen Urlaub frei wählen, selbstbestimmt arbeiten und meine Produkte selbst heraussuchen.
Ich habe meine Freiheit und Zeit und damit auch meine Lebensqualität zurückbekommen – besser geht es nicht!
Gab es Hürden auf deinem Weg?
Ich glaube, die größte Herausforderung war die Einrichtung der Räumlichkeiten in der Karl-Liebknecht-Straße. Da sind viele Tränen geflossen. Es ging vieles drüber und drunter. Am Ende kam alles ganz anders als gedacht. Schön finde ich es trotzdem und fühle mich – genauso wie meine Gäste – hier sehr wohl.
Hast du Tipps für andere Gründer?
Mach, worauf du Lust hast! „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist ja so ein typischer Spruch, der aber super dazu passt. Jahrelang unglücklich sein bringt einem nichts, egal wie viel Geld man verdient.
Ich will mich nicht rückblickend ärgern müssen, dass ich es nicht probiert habe. Es ist total sicher, dass es immer irgendwie weitergeht. Und selbst wähle ich lieber die Sicherheit und habe es trotzdem gemacht.
Natürlich hilft es auch, wenn man sich von anderen Gründern etwas abgucken kann, deshalb kommt einfach ins Gespräch mit Selbständigen, stellt Fragen und lernt aus den Fehlern und Erfahrungen anderer.
Willst du entspannen wie im Urlaub, ohne zu reisen?
