Zhoreh Khedri

 

Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?

Im Jahr 2015 kam ich nach Deutschland, weil ich hier weiter studieren wollte. Meinen Bachelor hatte ich im Iran abgeschlossen. Bis 2017 habe ich erstmal Deutsch gelernt, sodass ich im Oktober 2017 meinen Master in Architektur beginnen und 2020 abschließen konnte. Seit 2018 war ich auch Werksstudentin in einem Architekturbüro.

Im Oktober 2019 habe ich dann mein Einzelunternehmen gegründet. Ich hatte schon damals in meinem Heimatland im Bereich der Architektur gearbeitet und wusste, dass ich etwas Eigenes gründen wollte. Ich wünschte mir diese Freiheit beim Arbeiten sehr. Alles begann also mit einem Teilzeitjob in dem Architekturbüro, in dem ich auch jetzt noch arbeite. Ab Sommer 2022 kann ich mich dann offiziell Architektin nennen. Dafür muss man nämlich zuerst zwei Jahre im Beruf gearbeitet haben.

 

Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?

Bisher arbeite ich in der Visualisierung, in der Planung und im Immobilien-Marketing. Dazu gehören die Ideenfindung, die Erstellung von Entwürfen und auch kleinere private Projekte. Derzeit arbeite ich im Team mit anderen Leuten, da ich noch keine anerkannte Architektin bin. Bisher war ich an Mehrfamilienhäusern, Coworkingspaces und Büros in Sachsen beteiligt – alles hat seinen eigenen Charakter.

Im Bereich Immobilien konnte ich schon einige wertvolle Erfahrungen sammeln, will also auch hierbleiben und das Ganze fortsetzen, denn ab Sommer kann ich dann endlich meine eigenen Projekte starten. Durch die Entwicklung mit Corona kam ich auf die Idee das Coworking in Familienhäuser zu integrieren, zusammen mit einer Kinderbetreuung also einen ganzheitlichen Wohn- und Arbeitsraum zu schaffen. Gern würde ich meine Arbeit auf die ganze Welt ausweiten.

Ich will nicht nur im Bereich Architektur arbeiten, auch NFTs sind interessant. Besonders das Metaverse, das viele Menschen in Deutschland noch skeptisch hinterfragen. Aber in anderen Ländern geht es bereits los. Die Vorteile des Metaverse (vor allem für Architekten) liegen offen auf der Hand: Es gibt keine Grenzen mehr. Es ist einfach super interessant, was da auf uns zukommt.

 

Wie konnte dir die ZL bei deiner Gründung helfen?

Durch meinen Partner bin ich auf das Angebot der Zukunft Lausitz aufmerksam geworden, Werbung habe ich aber auch an der Uni gesehen. Vom Gründungszentrum bekam ich große Unterstützung. Ich hatte ja absolut keine Ahnung, wie das hier in Deutschland funktioniert. Umso erstaunter war ich, wie einfach und schnell alles funktionierte.

Durch die Uni hatte ich leider keine Zeit für die Workshops, aber ich hatte einen Coach, mit dem ich das ganze Prozedere durchlief.

Bei manchen Fragen kann ich mich auch jetzt noch bei der Zukunft Lausitz schlau machen. Dafür bin ich sehr dankbar.

 

Was ist das Schönste an deinem Job?

Die Freiheit des Arbeitens. Das heißt nicht, dass es weniger ist, aber es macht so viel Spaß. Ich habe meine eigenen Regeln, kann meine Fähigkeiten besser einbringen, einfach grenzenlos arbeiten. Ich freue mich auch auf die Zukunft, wenn ich dann endlich allein und mit meinem Team durchstarten kann.

 

Gab es Hürden auf deinem Weg?

Am Anfang kannte ich niemanden, der dasselbe macht wie ich. Die Skepsis der Menschen in meinem Umfeld war ebenso eine Hürde, da diese selber vorsichtig sind, hat mir keiner gut zugesprochen. Es gibt so viele Vorschriften, die man als Architekt wissen und kennen muss. Auch das ist anfangs ein Hindernis. Aber durch mein Selbstvertrauen bin ich da durchgegangen und habe es geschafft.

 

Hast du Tipps für andere Gründer?

Jeder Mensch hat Ideen und Konzepte, viele trauen sich nicht darüber zu reden. Aber wenn wir mit den richtigen Leuten darüber sprechen, die Ahnung haben, dann ist das sehr motivierend. Kritik ist natürlich auch gut, die öffnet einem die Augen für Dinge, die auch schiefgehen könnten.

 
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