Maria Penitzka "Marias Konditorscheune"

Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?

Als ich damals ein Praktikum in einer Großbäckerei machte, hat mir das schon gefallen. Seitdem war mir klar, dass ich in dieser Branche arbeiten möchte. Also machte ich eine überbetriebliche Ausbildung. Als Konditorgesellin habe ich danach in mehreren Großbäckereien gearbeitet und Praktika gemacht. Ich landete bei einem Bäcker, bei dem ich fast 10 Jahre gearbeitet habe. Es kam dazu, dass ich sehr viel am Fließband stand und mich dann fragte, wozu ich denn diesen Beruf überhaupt gelernt hatte, wenn ich gar keine Torten mache. 2018 habe ich dort aufgehört, entschloss mich den Meister zu machen, den ich im August 2019 abschloss. Zwischendurch war ich immer wieder arbeitslos gemeldet, aber letztendlich haben sich all diese Phasen gelohnt, denn am 22. August 2020 habe ich mich endlich als Einzelunternehmen im Haupterwerb angemeldet und stehe seitdem mit meiner Konditorscheune auf eigenen Füßen.

 

Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?

Ich biete individuelle Torten und Kuchen an, sowie Muffins und Cakepops, die vor allem bei Kindern beliebt sind. Baumkuchen, Haselnusshörnchen, Schillerlocken, Macarons (u.a. mit Marmeladenfüllung) gehören ebenfalls zu meinem Angebot.

Zu mir kommen Kunden mit außergewöhnlichen Wünschen. Es gibt keinen strikten Katalog, an den ich mich halte. Bei mir können Kunden nahezu alles bekommen. Jedes Stück ist ein Unikat. Es bietet sich im Grunde jedes mögliche Thema für eine Torte an: Schach, Lego, Harry Potter, Einhorn, Elfen – einfach alles, was gewünscht wird. Natürlich gehören dazu auch verschiedene Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Jubiläen von Firmen. Auch das Neuhausener Amt kommt ab und zu zu mir.

Weiterhin habe ich eine Kooperation mit einer Smash Cake-Babyfotografin oder dem Partyservice in Hornow. Ich biete auch eine Lieferung an in einem Umkreis bis Großräschen, Cottbus und Umgebung.

Eine Torte mit 18 cm Durchmesser gibt es bereits ab 25 €, eine normal Große beginnt bei 40€. Hochzeitstorten können zum Beispiel 175€ kosten (da sind dann mindestens 15 Arbeitsstunden enthalten). Aufträge und Wünsche können Kunden ganz einfach über meine Webseite einreichen.

Übrigens habe ich schon immer vegane, glutenfreie, laktosefreie oder LowCarb-Produkte angeboten, diese erfreuen sich immer größerer Nachfrage.

 

Wie konnte dir die Zukunft Lausitz bei deiner Gründung helfen?

Über meine Schwester, die in einer anderen Gründungswerkstatt in Potsdam war, suchte ich nach Gründungszentren in Cottbus, so stieß ich auf die Zukunft Lausitz. Ich habe alle Seminare belegt, bekam eine persönliche Coachin und habe mit ihr den Businessplan geschrieben, was gar nicht so leicht war. Es beruhigte aber, die Zahlen zu sehen und zu wissen, dass es eine Weile dauern wird, bis alles richtig anläuft.

Ich bekam von der ILB eine Förderung für meinen Ofen, der über 20.000€ gekostet hat. Da war ich echt froh, dass es geklappt hat. Er bildet ja das Herzstück meiner Arbeit.

Der Standort war schon von Anfang an klar, es sollte die ehemalige Scheune direkt an meinem Haus werden. So kam ich auch zu dem Namen Konditorscheune.

Ab und zu war ich bei Veranstaltungen der Zukunft Lausitz, darüber hinaus bekam ich über sie sogar Fernsehbeiträge an die Hand. Gebucht wurde ich von ihnen auch schon – da habe ich für einen Netzwerkabend gebacken.

 

Was ist das Schönste an deinem Job?

Ich fühle, dass ich an der richtigen Stelle angekommen bin, kann unabhängig arbeiten und meine Zeit selbst einteilen. Das heißt, auch mal abends arbeiten ist kein Problem. Ich habe immer meine Familie direkt in der Nähe. Ich kann kreativ sein und mich ausleben und gleichzeitig habe ich den persönlichen Kontakt zu meinen Kunden. Ich finde, es macht viel aus, wenn ich mit den Leuten eine persönliche Bindung eingehen kann. Dann ist es umso schöner, wenn Stammkunden immer wieder zu mir kommen.

 

Erinnerst du dich an einen besonderen Auftrag?

Einmal machte ich einen oberkörperfreien Mann mit Schokocreme und Nougat. Eine Torte, die die Verbindung zur Ostsee ausdrückte. Der Sand wurde durch Kekskrümel dargestellt und die blauen Wellen machte ich aus blau eingefärbter Buttercreme. An sich erinnere ich mich gern an alle Torten, die ich gemacht habe. Diese Vielfalt in Art, Größe, Farbe und Form macht mir am meisten Spaß.

 

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Wer sich super sicher ist, dass er sich selbständig machen will, der sollte das tun. Es ist eine wertvolle Erfahrung, die auch schiefgehen kann. Aber dann war es eben eine Erfahrung. Wenn es jedoch klappt, kann das richtig gut fürs Selbstbewusstsein sein. Herausforderungen helfen uns, über uns hinauszuwachsen.

Probieren heißt auch gründlich nachdenken und planen. Deshalb finde ich es wichtig, auch bei Freunden, Familie und anderen Hilfe zu suchen.

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