Wann und mit welcher Motivation hast du gegründet?
Ich habe damals eine Ausbildung bei der ESSAG (Mitnetz) gemacht. Danach war ich in Forst bei der Betriebsstelle Strom. Durch Gründung der Stadtwerke entschied ich, mich nochmal neu umzuschauen. So kam es, dass ich 20 Jahre in Kassel als Betriebselektriker angestellt war. Die Familie meiner Frau hatte zu der Zeit schon ein Landgasthaus in der Nähe von Forst. Von 2011 bis 2014 studierte ich Elektrotechnik in Regensburg und 2014 kam ich zurück nach Brandenburg. Mein Weg führte mich einem Biogas Unternehmen, bei dem ich als Anlagenleiter arbeitete. Nach einem Jahr wechselte ich nach Guben zu einer Elektrofirma als Projektleiter. Bald erfuhr ich, dass dieses Büro 2018 aufhören würde. Also fiel meine Entscheidung auf eine Neugründung mit dem alten Kundenstamm. Und so kam es zu meiner Selbständigkeit mit einem Elektroplanungsbüro, am 1. Mai 2019, angemeldet als Einzelunternehmen. Seitdem kamen viele neue Kunden durch Weiterempfehlungen zu mir. Das zeigt mir also, dass ich meine Sache gut mache. Und seit Mai 2022 habe ich sogar einen neuen Mitarbeiter. Trotz Corona läuft es also ganz gut.
Was genau machst du? Mit welchem Wunsch kommen die Kunden zu dir?
Ich plane alle Elektroanlagen in größeren Gebäuden wie Kindergärten, Rettungswachen, Fleischereien usw. Die Aufträge bekomme ich durch die mittlerweile sechs Architekturbüros aus der Region Spree-Neiße zugetragen, aber auch Unternehmen und öffentliche Einrichtungen melden sich bei mir. Soweit ich das überblicke, haben wir Kunden aus ganz Brandenburg, bis oben an den Rand von Berlin.
Zu meinen Aufgaben gehört dann das Ausschreiben eines Leistungsverzeichnisses, Planen von Neu- und Umbauten, Zeichnen der Pläne und die Bauüberwachung.
Dazu kommt die Prüfung bereits fertig gestellter elektrischer Anlagen sowie jährliche Kontrollen, die gesetzlich verpflichtend sind. Diesbezüglich habe ich fünf bis sechs Stammkunden.
Der Wunsch nach weiteren Aufträgen ist da, die zeitliche Einordnung bereitet aktuell noch Schwierigkeiten.
Wie konnte dir die Zukunft Lausitz bei deiner Gründung helfen?
Ein Bekannter hatte auch bei der Zukunft Lausitz gegründet und empfahl mir diese. Ich habe nur das Einzelcoaching mit meinem Coach in Anspruch genommen. Vieles war nicht wirklich neu für mich aufgrund der ganzen Berufserfahrung, die ich bereits sammeln konnte. Die meiste Hilfe brauchte ich beim Ausfüllen der Formulare und beim Erstellen des Businessplans. Durch die Hilfe meines Coaches erhielt ich Förderung für KMUs und Mikrokredite.
Gern wäre ich auch mal bei einem Netzwerkabend dabei gewesen. Der Arbeitsaufwand der Projekte ließ das bisher nicht zu.
Was ist das Schönste an deinem Job?
Mein eigener Chef sein gefällt mir gut. So kann ich mich selber verwirklichen und Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen. An sich erfüllt mich die Arbeit mit Elektrotechnik. Zusätzlich kann ich durch den Kundenkontakt immer etwas dazulernen. Zudem ist – wenn genug Zeit ist – die Übergabe an den Kunden ein schöner Abschluss eines Projekts.
Gab es mal einen besonderen Auftrag?
Ich erinnere mich an die Rettungswache für den Landkreis Dahme-Spreewald, da war ich für die Bauüberwachung zuständig. Sie ist sehr modern ausgestattet, mit Ladesäulen für private E-Autos und die Rettungswagen. Der Auftrag war eine wirklich große Sammlung an Daten, Materialien und Zahlen und Summen.
Hast du Tipps für andere Gründer?
Auf alle Fälle sollte man sich trauen, man sollte überzeugt sein von der Sache, die man vorhat. Ein gewisses Eigenkapital hilft bei Durststrecken, gerade im handwerklichen Beruf. Ich denke, man
sollte frühzeitig anfangen zu planen, wenn es um Fördersummen geht (vor allem die Kosten nicht vergessen, die schon vor der Gründung anfallen.