Jennifer Börner & Kristin Lorsch "Blota Spa"

Wann und mit welcher Motivation habt ihr gegründet?

Jennifer: Kennengelernt haben wir uns in der Bleiche Burg und arbeiteten dort über sechs Jahre zusammen. Ich hatte den Beruf der Sport- und Fitnesskauffrau gelernt, Kristin war gelernte Kosmetikerin. Leider gibt es bei Jobs im Hotelgewerbe immer wenig Zeit für Familie, oft mussten wir am Wochenende arbeiten, außerdem hatten wir eine andere Vorstellung von Service. Wir wollten einen tiefergehenden Kontakt zu unseren Kund:innen und uns Zeit nehmen für sie.

Als wir ins Landhotel Burg wechselten, wurde es für uns nicht besser. Der Alltag war immer noch stressig und die Wochenenden stets mit Arbeit gefüllt. Wir konnten uns und unsere Vorstellungen immer noch nicht verwirklichen. Dabei hatten wir beide immer wieder Weiterbildungen gemacht (vor allem im Bereich Massagen), um einen noch besseren Service anbieten zu können.

Kristin: Ende 2017 sprachen wir unseren Unmut aus und ich meinte, wir könnten das auch besser. So habe ich Jennifer den Floh der Selbständigkeit ins Ohr gesetzt und jetzt haben wir seit März 2019 unser Blota Spa hier in Lübbenau und erfreuen uns jeden Tag, dass wir uns dafür entschieden haben. Gegründet haben wir als GbR.

Das Blota Spa ist Sorbisch und bedeutet übersetzt: Spreewald Stübchen. Das Wortspiel mit dem Wellness-Spa ist übrigens beabsichtigt.

 

Was kann man sich unter eurem Blota Spa vorstellen?

Kristin: Unsere Massagen sind mit Namen aus der Region oder auf Sorbisch betitelt. Wir finden es wichtig, den Bezug zur Region lebendig zu machen. Deshalb ist unser Blota Spa auch mit originalen Teilen aus dem Spreewald dekoriert. Im Eingangsbereich können die Kund:innen erstmal ankommen oder im Nachhinein noch etwas Wohnzimmerfeeling genießen.

In den zwei heimelig eingerichteten Behandlungsräumen bieten wir dann die verschiedensten Massagen und kosmetischen Behandlungen an: Klassische Massagen, Hot-Stone-Massagen (Plon – Hot Stone), Gesichtbehandlungen, Kosmetik und Fußpflege. Wir nutzen dabei vor allem Hauschka Kosmetikprodukte.

Auch die Goroscha Wirbelsäulenbehandlung (nach Preuß) oder die Honig-Salz-Massage werden oft genutzt. Besonders achten wir auf einen störungsfreien Ablauf der Behandlungen, damit wirklich die Ruhe einziehen kann. Bei uns geht es um Entspannung und Genuss, Kund:innen dürfen einfach mal abschalten und sich vom Stress befreien. Es ist wie Urlaub direkt vor Ort.

Jennifer: Unsere Kundschaft ist größtenteils aus der Region, aus Cottbus und manchmal aus Finsterwalde, viele kommen durch Empfehlungen unserer zufriedenen Kund:innen.

Zusätzlich haben wir das Angebot der Babybauchpartys oder Junggesellinnenabschiede, bei denen die Teilnehmenden mit Buffet und Getränken versorgt werden, während eine nach der anderen eine Behandlung bekommt.

 

Wie konnte euch die Zukunft Lausitz bei eurer Gründung helfen?

Jennifer: Wir waren 2018 das erste Mal bei der Zukunft Lausitz zum Gespräch. Von da an wurden wir in unserer Gründung betreut. Ein paar der Workshops konnten wir trotz des stressigen Hotelalltags besuchen. Unsere zwei Coaches unterstützten uns dann bei Terminen und der Erstellung des Businessplans. Der war wichtig, da wir zum Start einen Kredit benötigten. Leider hat es sehr lange gebraucht, um diesen bestätigt zu bekommen. Aber ohne die Hilfe der Zukunft Lausitz wäre das alles deutlich schwerer gewesen.

 

Was ist das Schönste an eurem Job?

Kristin: Es ist ein super schönes Gefühl morgens, wenn wir ankommen und die Tür aufschließen. Wir können selbst entscheiden, wie wir den Tag und die Zeit einteilen, und was uns wahrscheinlich am wichtigsten ist: Am Wochenende haben wir nun endlich Zeit für die Familie. Es ist ein Gefühl der Freiheit.

Außerdem sind die Rückmeldungen der Kund:innen und die Dankbarkeit in ihren Augen das beste Lob, das wir bekommen können. Wir freuen uns, wenn sie wiederkommen.

 

Gab es Hürden auf eurem Weg?

Jennifer: Unsere Räumlichkeit war ganz zu Beginn ein Rohbau. Es war also sehr viel zu tun. Wir eröffneten, kurz bevor die Coronakrise begann. Der Lockdown warf uns zurück, dennoch hat uns der Steuerberater gelobt für unseren Erfolg.

Damals haben wir auch um den Kredit gebangt, das war alles eine knappe Sache. Manche Dinge mussten einfach bestellt werden, um überhaupt starten zu können, doch ohne Geld… Am Ende waren dann noch 14 Tage übrig bis zur Eröffnung. Also ist alles nochmal gut gegangen.

 

Habt ihr Tipps für andere Gründer:innen?

Kristin: Es ist sinnvoll, Hilfe zu suchen und anzunehmen, denn man kann immer etwas lernen. Auf jeden Fall sollte man es probiert haben, auch mal die Komfortzone verlassen und ein Risiko eingehen. Es wird sich lohnen.

 

 Lust auf pure Spreewald Entspannung?