Was bietet Ihr euren Kund:innen an?
In unserer Praxis „Zahnquartier Finsterwalde“ bieten wir Zahnmedizin nach aktuellsten Methoden und technologisch voll digital an. Unser Angebot umfasst das komplette Feld der Zahnerhaltung, zum Beispiel Füllungstherapie, Wurzelkanal- oder Parodontitisbehandlung, genauso wie alle Varianten des Zahnersatzes, egal ob auf eigenen Zähnen oder mit Implantaten. Dabei fokussiert sich Tanja auf die einfühlsame Behandlung von Kindern und die Kieferorthopädie. Jan und die weiteren Zahnärzte, die inzwischen bei uns arbeiten, betreuen die Erwachsenen im Zahnerhalt als auch im Zahnersatz aus dem hauseigenen Praxislabor.
Wie seid ihr zu eurer Idee gekommen?
Wir haben in Berlin Zahnmedizin studiert und die Frage nach dem Niederlassungsort kam auf. Eine Option war Jans Heimatstadt Finsterwalde. Uns gefällt die Stadt, aber so eine Entscheidung will gut durchdacht sein. Wir haben also recherchiert: Welche Zahnärzte arbeiten in Finsterwalde, wie alt sind die, mit was für Methoden arbeiten die und wie zufrieden sind die Leute mit ihren Zahnärzten? Uns wurde klar, dass die eine oder andere Praxis altersbedingt bald schließen wird und wir auch methodisch vielleicht moderneres bieten können. Also wollten wir es in Finsterwalde versuchen. Dann aber gleich etwas größer, erstens für das Zahnlabor, denn wir wollen alles aus einer Hand bieten und zweitens um wachsen zu können. Wichtig war uns auch ein Haus mit Wohlfühlambiente, denn wir sind jeden Tag zwölf Stunden in der Praxis. Deswegen haben wir uns für einen Neubau entschieden. Nach Finanzierungsverhandlungen mit der Sparkasse ging der Bau dann im Februar 2020 los. Und seit der Eröffnung im Juli 2021 haben wir volle Terminbücher. Für uns war es die beste Entscheidung, die wir treffen konnten.
Was macht euch Spaß an eurer Selbstständigkeit?
Dass wir unser eigener Herr sind. Wir waren vorher ja auch angestellt als Zahnärzte und haben gemerkt, dass das nicht so unserem Naturell entsprach. Da bist du immer so in einer vorgegebenen Struktur, das hat uns beiden nicht gelegen. Und da war es auch sehr schnell klar, dass wir beide lieber selbstständig arbeiten wollen. Du hast am Ende des Tages einfach ein Ergebnis für dich, und das ist sehr, sehr befriedigend.
Was sind die größten Herausforderungen bei eurer Selbstständigkeit?
Tatsächlich die Büroarbeit. Und auch die Mitarbeiterführung – wir haben mit vier Mitarbeitern angefangen und sind jetzt aktuell bei elf. Das ist natürlich in zwei Jahren auch ein großer Sprung, den wir als Team und als Chefs bewältigen müssen. Klar gibt es da auch Phasen, in denen man merkt, da muss ich ein bisschen mehr tun. Es kommt ja auch immer wieder Neues dazu, es ist immer in Arbeit. Dazu kommt die Planung, die Dokumentation und die Stunden im Büro, die dabei draufgehen und viel Energie kosten. Da ist die Vereinbarkeit mit der Familie manchmal schwierig,
abends einfach wegzuschalten und die Zeit mit den Kindern zu verbringen. Im Großen und Ganzen gelingt uns das aber doch ganz gut. Doch der Beruf ist im Hinterkopf immer irgendwie da. Und das musst du mit dir einfach vereinbaren können. Mit gutem Gewissen 50 Wochenstunden arbeiten, das wäre ein gutes Ziel.
Wer hat euch geholfen bei eurer Selbstständigkeit?
Tatsächlich wenige, das muss man wirklich mal sagen. Wir haben versucht, viel in Anspruch zu nehmen, haben viele Kontakte in alle möglichen Richtungen gehabt. Wir mussten uns da durchboxen und haben ja auch wirklich viel investiert in die Gründung. Wir haben versucht, finanzielle Unterstützung zu bekommen, sind überall gescheitert, da wir nie in die Förderbedingungen hineingepasst haben. Und dann haben wir Startup Lausitz durch einen Zufall hier in der Stadt bei der Anmeldung unserer Kinder für die Kita entdeckt. Das war zum Schluss noch echt eine tolle Hilfe. Die Unternehmensberatung und das Netzwerk, Werbung und Publicity. Das hat uns sehr geholfen.
Habt ihr einen Tipp für andere, die sich selbstständig machen wollen?
Mutig sein. Anders ist das alles gar nicht zu schaffen. Du musst den Mut, die Verrücktheit haben, dich das einfach zu trauen. Wir haben uns da vielleicht auch naiverweise kaum große Sorgen gemacht, da wir uns sehr sicher waren, dass das Konzept, wie wir uns es aufbauen wollen, funktioniert. Und diese Sicherheit und der Mut haben uns viel gegeben. Dann noch die Konsequenzen des eigenen Handelns bedenken, sich aber davon nicht entmutigen lassen. Einfach machen, und von Anfang an klar aufstellen. Du musst einfach schauen, was sagt dein Konzept, was sagt dein Arbeitsplan, und dann funktioniert das schon. Sicher, sechs Wochen Urlaub sind nicht drin, aber das muss du einfach wissen. Und mach immer deine Hausaufgaben.
Zahnquartier Finsterwalde Tanja & Jan Ratzke
Zahnärzte Kirchhainer Straße 9
03238 Finsterwalde
Tel: +40 3531 60 99 330
kontakt@zahnquartier-finsterwalde.de
www.zahnquartier-finsterwalde.de